Bau- und Gartenkeramik

Hedwig Bollhagen - Bau- und Gartenkeramik

Das Werk Hedwig Bollhagens wird zuerst mit Gebrauchskeramik in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist der ebenso bedeutende Geschäftsbereich der Bau- und Gartenkeramik. Ihm widmete HB einen großen Teil ihres Schaffens. So entstanden neben Pflanz- und Ziergefäßen, serielle Formsteine (z.B. für Beschichtungen und Trennwände). Darüber hinaus entwickelte sie eine Vielzahl von keramischen Platten und Fliesen für den Einsatz in der Architektur, die ihr außergewöhnlich vielseitiges Schaffen unterstreichen.

Von Anfang an Teil der Kollektion

Bereits 1930 kam Hedwig Bollhagen in den Steingutfabriken Velten Vordamm mit Baukeramik in Verbindung, als der Architekt Hans Poelzig dort keramische Elemente für sein „Haus des Rundfunks“ in Berlin in Auftrag gab. In Velten Vordamm begann auch ihre Künstlerfreundschaft mit Charles Crodel, der 1937 – nur drei Jahre nach Gründung der HB-Werkstätten in Marwitz – dort den Geschäftsbereich für Bau- und Gartenkeramik erschloss. 1938 gestaltete er mit Hedwig Bollhagen und dem Gartenarchitekten Guido Erxleben eine Anlage für die Reichsgartenschau in Essen. Brunnen, Vasen, Fliesenbilder und Putzkeramiken waren Teil dieses Projekts. Später entwarf Hedwig Bollhagen auch Pflanzgefässe, Vogeltränken und Sitzbänke. Bis 1958 wurden diese „freigedreht“ und danach in Gipsformen „eingeschlagen“.

Baukeramik in den 50er und 60er Jahren

Die Baukeramik bekam in den 50er und 60er Jahren durch den Bildhauer, Künstlerfreund und Impulsgeber Waldemar Grzimek eine besondere Bedeutung für HB. Seine guten Verbindungen zum Sonderbaustab 10, zuständig für Regierungsvorhaben der DDR, führten auch zu Bauaufträgen für die HB-Werkstätten. So auch das Projekt Dynamo Sportforum in Berlin, das heute unter Denkmalschutz steht. Bei dem 1955-59 entstandenen Objekt des Architekten Walter Schmidt wurden die HB-Werkstätten u.a. an der Ausgestaltung der Sporthallenumgänge in Form von Wandfliesen und Gefäßen beteiligt. In dieser Zeit entstanden wahrscheinlich auch mehrere Raumteiler aus Kreuz- und Trapezsteinen, die 1970 zunächst Teil einer Ausstellung in der Orangerie wurden, 1973 erst auf der Potsdamer Freundschaftsinsel, dann 1974 an der Botschaftsresidenz Tschaikowskistraße in Berlin sowie für das Gebäude des ZK der SED in Berlin zum Einsatz kamen.

Raumteiler

Neben der Gartenkeramik kamen nach dem zweiten Weltkrieg auch Aufträge für Neubauten und die Baudenkmalpflege hinzu. Zu diesen Projekten zählten zunächst 1951 das Kloster Chorin, die Friedrichswerdersche Backsteinkirche von Karl Friedrich Schinkel, Schloss Sanssouci, Cecilienhof sowie das Rote Rathaus in Berlin. Aufgrund ihrer künstlerischen aber auch technischen Qualitäten zählten zu Zeiten der DDR die HB-Werkstätten zu den renommiertesten Adressen für Baukeramik.

Bau und Gartenkeramik heute

Die HB-Werkstätten legen neuerdings Teile dieser historischen Originale wieder neu auf. So z. B. die "Wandfliese Dynamo" oder auch Dekor No.20. Die VIA Zementbodenfliesen im Hedwig Bollhagen Dekor kann über viaplatten.de bezogen werden. Die Pflanzschale Dynamo ist Messeneuheit auf der imm cologne 2020.
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