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Gerhard Marcks – Bildhauer und Grafiker

Der Berliner Bildhauer richtet als eine der ersten Formmeister die Keramikwerkstatt am Bauhaus ein. Unter seiner künstlerischen Leitung entstehen experimentelle Keramikgefäße und erste Prototypen für die Serienproduktion.

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Gerhard Marcks – der das Bauhaus prägte

Gerhard Marcks (* 18. Februar 1889 in Berlin; † 13. November 1981 in Burgbrohl), autodidaktischer Bildhauer, arbeitet erstmals ab 1908 unter Anleitung von den Künstlern August Gaul und Georg Kolbe, geht dann eine Werkstattgemeinschaft mit dem Bildhauer Richard Scheibe ein. Er beschäftigt sich auch mit Porzellan; in den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst Unterweißbach kreiert er Tierplastiken.

1914 baut er für die Deutsche Werkbundausstellung in Köln nach dem Entwurf von Walter Gropius Steinreliefs für den Eingang der Maschinenhalle. Nach dem Kriegsdienst arbeitet er 1917–1918 für die Märkischen Kunstwerkstätten Vordamm der Steingutfabriken Velten-Vordamm. Es entstehen farbig glasierte Tierplastiken für die Serienproduktion.

Auch mit der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen arbeitet er zusammen, bis ihn Bruno Paul als Lehrer der Bildhauerklasse an die Staatliche Kunstgewerbeschule Berlin holt. 1919 beruft ihn Walter Gropius als einen der ersten Meister an das Staatliche Bauhaus in Weimar, wo er künstlerischer Leiter – Formmeister – der Keramischen Werkstatt wird. Marcks beginnt mit dem Aufbau einer Werkstatt bei Töpfermeister Max Krehan und der Einrichtung eines eigenen Ateliers in Dornburg/Saale. Während seiner Bauhauszeit entstehen neben zahlreichen bekannten Töpferwaren die Kaffeemaschine Sintrax. Marcks verlässt das Bauhaus 1924.

Am 15. September 1925 wird er als Lehrer der Bildhauerklasse an die Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle berufen. Zusammen mit Charles Crodel unternimmt er Studienreisen nach Paris, Italien und Griechenland. Nach dem Tod von Paul Thiersch arbeitet er als stellvertretender Direktor an der Kunstschule. Auf seine Intervention hin gehen die Keramiker Theoder Bogler und Werner Burri nach Velten in die Steingutfabriken, arbeiten dort mit dem Leiter Dr. Herrman Harkort, ein engagierter Verfechter von Werkbund- und Bauhausideen, zusammen. Hier trifft er wohl auch auf Hedwig Bollhagen, die zu der Zeit hier als Leiterin der Malabteilung und als Entwerferin tätig ist.

1933 wird Marcks durch die Nationalsozialisten aus dem Hochschuldienst entlassen, später wird seine Kunst für entartet erklärt. 1939 baut sich Marcks in Berlin sein Atelierhaus.

Nach dem Krieg erhält Marcks eine Professur an der Landeskunstschule in Hamburg. Seit 1955 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1969 wird in Bremen die Gerhard-Marcks-Stiftung gegründet. Die Ausstellung „Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis“ im Gerhard-Marcks-Haus ist die Auftaktausstellung der Klassik Stiftung zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses im Jahr 2019.



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